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Was passiert, wenn Sie keinen Ölwechsel durchführen?

Was passiert, wenn Sie keinen Ölwechsel durchführen?

Schnell hat man mal die Autowartung vergessen, insbesondere den Ölwechsel. Wir springen in unser Auto, fahren jeden Tag und erwarten, dass alles läuft. Doch für ein intaktes Fahrzeug müssen Sie sich um die Pflege kümmern.  

Heute erklären wir Ihnen, was passiert, wenn Sie das Motoröl in Ihrem Pkw nicht wechseln und wie lange Sie ohne einen Wechsel auskommen können. Los geht's!  

Was passiert, wenn Sie keinen Ölwechsel durchführen?  

Ohne ein regelmäßiges Wechseln des Motoröls müssen Sie mit vielen Problemen rechnen. Dazu gehören erhöhter Verschleiß, höherer Spritverbrauch, Überhitzung, erhöhte Emissionen, verstopfte Systeme, ggf. das Erlöschen der Garantie, ein geringerer Wiederverkaufswert und mögliche Motorschäden.  

Es gibt also gute Gründe, einen Ölwechsel nicht aufzuschieben.  

Das Öl in Ihrem Verbrennungsmotor verringert die Reibung und damit Hitze, indem es die sich bewegenden Teile schmiert. Ist das Öl frisch, schmiert es besonders gut und minimiert so den Verschleiß der Motorkomponenten.  

Ist das Öl älter und verliert es seine Eigenschaften, nutzen sich die Oberflächen der Motorteile wesentlich schneller ab. Dies ist an der Nockenwelle zunächst kaum spürbar. Mit der Zeit jedoch führt erhöhter Verschleiß an den Zylinderbohrungen zu einem erheblichen Leistungsabfall.  

Hier sind acht Probleme, die auftreten können, wenn Sie Ihr Öl nicht regelmäßig wechseln lassen.  

1. Überhitzung 

Neben der Schmierung spielt Öl auch eine entscheidende Rolle bei der Kühlung bestimmter Motorteile. Rennwagen haben oft spezielle Ölkühler, aber auch viele normale Pkws verfügen über Konstruktionen zur Reduzierung der Öltemperatur.  

Das Auslassen der Ölwechselintervalle kann dazu führen, dass die Kühlleistung des alternden Öls nachlässt und durch erhöhte Reibung übermäßige Hitze entsteht.  

Beides ist nicht gut für Ihren Motor. Mehr Hitze heißt in der Regel weniger Effizienz, mehr Verschleiß und eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass etwas dauerhaft kaputt geht.  

2. Geringere Kraftstoffeffizienz 

Ein nicht rechtzeitiger Ölwechsel kann Ihren Kraftstoffverbrauch erhöhen. Durch den Anstieg der Temperaturen, die verringerte Kompression aufgrund abgenutzter Zylinder und der mangelnden Kühlung wird die Kraftstoffeffizienz abnehmen.  

Auf Dauer werden sich dadurch Ihre Benzinkosten erheblich erhöhen – vermutlich mehr, als ein Ölwechsel kostet!  

3. Mehr Abgase  

Ein Abfall der Kraftstoffeffizienz geht in der Regel mit einem Anstieg der Schadstoffemissionen einher. Diese entstehen hauptsächlich durch das Verbrennen von Öl aufgrund von übermäßigem Motorverschleiß.  

Kleine Mengen Motoröl gelangen immer in die Brennkammern der Motorzylinder. Aber je mehr die Kolbenwände sich abnutzen, umso mehr gelangt hinein und wird in Form schädlicher Abgase verbrannt.  

4. Verschmutzungen und Ablagerungen verstopfen Systeme  

Viele komplexe Systeme sind auf einen guten Ölfluss angewiesen, um einwandfrei zu funktionieren. Beispiel dafür sind variable Ventilsteuerungen, Turbolader und Motorentlüftung.  

VVT- oder Vanos-Systeme arbeiten häufig mit dem Motoröldruck. Es handelt sich hierbei um Präzisionssysteme, bei denen sich ein Abfall des Öldrucks, der Ölqualität oder dessen Viskosität negativ auswirken kann. Im „besten“ Fall hört der Motor auf, die Ventile richtig zu steuern.  

Im schlimmsten Fall verstopft das Vanos-System komplett und muss entfernt, ausgetauscht oder gereinigt werden.  

5. Turbolader können ausfallen und Ihren Motor zerstören  

Turbolader sind in modernen Autos weit verbreitet und nutzen die überschüssige Energie aus dem Auspuff, um Leistung und Effizienz des Motors zu steigern. Turbomotoren sind verantwortlich für eine Flut kleiner Motoren mit hoher Treibstoffausbeute, wie sie in Fahrzeugen von Ford, Audi und Volkswagen zu finden sind.  

Der Turbo dreht sich mit über 10.000 U/min unglaublich schnell. Um effizient arbeiten zu können, benötigen sie eine große Menge Öl. Eine teilweise oder kurzzeitige Unterbrechung der Ölzufuhr kann zur Überhitzung und zum Ausfall führen.  

Da sich die Hälfte des Turbos im Luftstrom des Motors befindet, können Splitter der Turbine, die bei einem Totalausfall abreißen, in den Motor gelangen und dort schwere Schäden verursachen.  

6. Schlechtere Performance  

Haben Sie schon mal längere Zeit mit den Ölwechseln ausgesetzt? Dann haben Sie wahrscheinlich einen Unterschied in der Motorleistung Ihres Fahrzeugs bemerkt, kurz nachdem der Ölwechsel durchgeführt wurde. Einfach gesagt: Mit frischem Öl können sich die beweglichen Teile Ihres Motors wieder reibungslos bewegen und verbrauchen dabei für jede Umdrehung weniger Energie.  

7. Verlust der Garantie  

Die Herstellergarantie einiger Neuwagen kann ein ganzes Jahrzehnt lang gelten, wenn Sie sich an den vorgeschriebenen Wartungsintervalle halten. Lassen Sie zu viele Ölwechsel aus, erlischt möglicherweise Ihr Garantieanspruch.  

Kommt es dann zu einer größeren Reparatur, kann Sie diese Tausende mehr kosten, als wenn die Garantie noch gültig gewesen wäre.  

8. Verminderter Wiederverkaufswert  

Wenn Sie ein Auto erwerben, ist der Wiederverkaufswert vermutlich nicht das Erste, was Ihnen in den Sinn kommt. Einmal kommt jedoch der Tag, an dem Sie Ihr Fahrzeug gegen ein neues austauschen oder es in Zahlung geben möchten.  

Ein regelmäßiger Ölwechsel erhöht den Wiederverkaufswert Ihres Autos. Der Motor wird bei der Inspektion oder einer Probefahrt deutlich leistungsfähiger sein. Führen Sie detailliert Buch über Ölwechsel und andere regelmäßige Wartungsarbeiten. Vielleicht erzielen Sie damit sogar einen höheren Verkaufspreis.  

Was sind die Vorteile eines planmäßigen Ölwechsels?  

Frisches Öl hat viele Vorteile: Es beugt Motorschäden vor, verringert den Motorverschleiß, erhöht den Wiederverkaufswert und verbessert den Allgemeinzustand Ihres Fahrzeugs.  

Andere Probleme frühzeitig erkennen  

Bei einem Ölwechsel kann der Kfz-Mechaniker gleich unter die Haube schauen und Ihr Auto optisch inspizieren. Dabei werden die Batterie, die Luftfilter, die Bremsen und alles, was sonst noch auf ihrer Standardliste steht, berücksichtigt. So lassen sich mögliche Mängel frühzeitig erkennen.   

Es hilft, Ihre Wartungsintervalle einzuhalten  

Jedes Auto hat einen vom Hersteller empfohlenen Wartungsplan für die regelmäßige Inspektion. Indem Sie sich auf den Ölwechsel konzentrieren, können Sie die Intervalle besser im Auge behalten und sicherstellen, dass Sie mindestens einmal im Jahr einen Mechaniker aufsuchen.  

Dieser wird Sie wahrscheinlich an alle anstehenden planmäßigen Wartungsarbeiten – zusätzlich zum Ölwechsel – erinnern, sodass Sie gleich einen Termin vereinbaren können.  

Vermeidung von teuren Schäden  

Hat sich Ihr Motoröl erst einmal in Ölschlamm verwandelt, kann es nicht mehr schmieren und der Motor Ihres Autos blockiert. Das bedeutet: Metallteile können unter starker Reibung und Hitze buchstäblich miteinander verschmelzen. Es ist fast unmöglich, zu reparieren und erfordert wahrscheinlich einen neuen Motor. Oder Sie haben gar einen Totalschaden.  

Führt ein fehlender Ölwechsel zu Motorverschleiß?  

Ja, Öl beugt Verschleiß vor, indem es die Reibung zwischen den beweglichen Motorkomponenten minimiert. Öl hat nur eine begrenzte Lebensdauer, d. h. es zerfällt mit der Zeit und bietet nicht mehr das gleiche Schmiervermögen, was rapiden Verschleiß zur Folge hat.  

Wer kann einen Ölwechsel vornehmen?  

Einen Ölwechsel kann fast jeder durchführen. Die Werkzeuge, die Sie für einen Ölwechsel benötigen, sind weder kompliziert noch teuer. Allerdings ist eine sichere Durchführung erforderlich, da das Fahrzeug normalerweise aufgebockt und unter dem Motor gearbeitet werden muss. Zudem muss das Altöl fachgerecht entsorgt werden. 

Falls Sie den Ölwechsel nicht selbst vornehmen möchten, finden Sie sicher eine Werkstatt in Ihrer Nähe, die ihn für Sie durchführt. Nahezu jede Autowerkstatt bietet Ölwechsel an, denn dies ist eine der elementarsten Arbeiten, die ein Kfz-Mechaniker ausführen kann.  

Wird mein Öl im Rahmen eines Service gewechselt?  

Ein Ölwechsel ist eines der wichtigsten Elemente der Fahrzeugpflege und daher immer in den Interims- und Vollwartungen enthalten. Dazu gehört in der Regel auch ein Wechsel des Ölfilters, damit das neue Öl länger sauber bleibt.  

Es empfiehlt sich, zu prüfen, welche Ölsorte und -qualität die Werkstatt verwendet, vor allem, wenn Sie Ihr Auto nicht bei einem Fachhändler warten lassen.  

Wird mein Öl während einer TÜV-Prüfung gewechselt?  

Während Dinge wie Öllecks im Motor bemerkt werden, beinhaltet die TÜV-Prüfung keinen Check des Ölstands oder der Ölqualität oder gar einen Ölwechsel. Deswegen ist es eine gute Idee, die Inspektion gleichzeitig mit der TÜV-Prüfung zu buchen.  

Eine jährliche TÜV-Prüfung ist für Autos, die älter als drei Jahre sind, gesetzlich vorgeschrieben. Sie umfasst die Kontrolle aller sicherheitsrelevanten Komponenten wie Bremsen, Aufhängung und Reifen.  

Wie lange kommen Sie ohne Ölwechsel aus? 

Experten empfehlen Ihnen, das Öl Ihres Autos alle 5.000 km zu wechseln.  

Das gilt jedoch nicht für alle modernen Autos. Schauen Sie daher in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs nach. Dort finden Sie konkrete Informationen, sodass Sie sich nicht auf vage Angaben verlassen müssen.  

Faktoren, die die Dauer eines Ölwechsels beeinflussen  

Früher richtete sich der Ölwechsel danach, wie viele Kilometer Sie seit dem letzten Wechsel gefahren waren. Heute können Sie anhand von drei Schlüsselfaktoren abschätzen, wann Sie Ihr Öl wechseln müssen. Dazu gehören:  

  1. Fahrzeugtyp  
  2. Wie Sie fahren  
  3. Das Alter des Fahrzeugs  

Achten Sie auf den Fahrzeugtyp, denn einige erfordern andere Ölwechselintervalle. In ähnlicher Weise wirkt sich die Länge Ihrer durchschnittlichen Fahrstrecke auf Ihre Ölwechsel aus. Kurzfahrten und innerstädtische Fahrten beanspruchen Ihren Motor stärker und erfordern einen häufigeren Ölwechsel.  

Schließlich benötigen ältere Autos im Allgemeinen mehr Wartung und regelmäßige Ölwechsel als neuere Fahrzeuge. Wenn Sie also gerade ein neues Auto gekauft haben, müssen Sie Ihr Öl nicht so oft wechseln wie bei älteren Fahrzeugen.  

Ist es akzeptabel, ein Jahr lang keinen Ölwechsel durchzuführen?  

Einfach gesagt: Nein. Das Öl sollte bei den meisten Autos alle 5–10.000 km ausgetauscht werden. Wenn Sie Ihr Öl über ein Jahr lang nicht wechseln, verpassen Sie bei den meisten Modellen zwei Ölwechsel, was Ihren Motor ernsthaft beschädigen kann.  

Sich Zeit für etwas so Alltägliches wie einen Ölwechsel zu nehmen, ist zwar ärgerlich, aber für den Zustand und die Fahrbereitschaft Ihres Pkws unerlässlich. Wenn Sie möchten, dass Ihr Auto lange hält und zuverlässig funktioniert, sollten Sie sich daher die Zeit für einen Ölwechsel nehmen. Rechnen Sie damit, dass eine Reparatur teurer wird.  

Was sind Anzeichen für einen erforderlichen Ölwechsel?  

Mit der Zeit zeigt der Motor Anzeichen, die auf einen Ölwechsel hindeuten, wie erhöhter Kraftstoffverbrauch, verminderte Leistung und rauchende Abgase.  

Weitere Anzeichen dafür, dass Sie einen Ölwechsel benötigen, sind:  

  • Ungewöhnliche Motorgeräusche  
  • Verschmutztes oder verdrecktes Öl  
  • Niedriger Ölstand  
  • Warnleuchten am Armaturenbrett 
  • Ungewöhnliche Vibrationen  
  • Verbrennender Geruch  
  • Schwergängige Schaltung  

Im Gegensatz zu einem klopfenden Fahrwerk oder einem knallenden Auspuff macht sich ein unterlassener Ölwechsel zumindest in den ersten Monaten nicht gleich lautstark bemerkbar.  

Treten solche Symptome jedoch auf, kann Ihr Motor bereits ernsthaft geschädigt sein – halten Sie also die Wartungsintervalle ein!  

Wie viele Kilometer dürfen Sie mehr fahren, als auf dem Ölwechselaufkleber angegeben ist?  

Möglicherweise finden Sie im Motorraum einen Aufkleber, auf dem der Kilometerstand vermerkt wurde. Diese werden oft verwendet, um festzuhalten, wann der letzte Ölwechsel durchgeführt wurde. Am besten halten Sie die Kilometerzahl nach dem Aufkleber so weit wie möglich ein, auch wenn Sie den Ölwechsel früher durchführen lassen.  

Der Nachteil von Ölwechselaufklebern ist, dass man sich nicht sicher sein kann, ob sie korrekt bzw. aktuell sind.  

Wir empfehlen stattdessen, das Serviceheft Ihres Fahrzeugs zu verwenden. So gibt es keine Verwirrung darüber, was von wem durchgeführt wurde. Das Heft dient auch als detaillierte Fahrzeughistorie und kann später an einen potenziellen Käufer weitergegeben werden.  

Was passiert, wenn Sie Ihr Öl über 15.000 Kilometer nicht wechseln?  

Einige Hersteller empfehlen inzwischen einen Ölwechsel alle 20–25.000 Kilometer. Es kann also sein, dass 15.000 km vollkommen ausreichend sind. Wie bereits erwähnt, ist es jedoch am besten, die Bedienungsanleitung sowie die Serviceunterlagen zu prüfen, um sicherzugehen.  

Was passiert, wenn Sie Ihr Öl nicht wechseln – Fazit  

Ein regelmäßiger Ölwechsel garantiert, dass Ihr Auto leistungsfähig bleibt und vermeidbare Mängel ausbleiben. Das macht das Autofahren sicherer und spart Ihnen in Zukunft eine Menge Geld. Schieben Sie es also nicht auf!  

Sie benötigen eine Expertenmeinung? Reservieren Sie für Ihr Fahrzeug einen Termin bei einer Werkstatt Ihres Vertrauens und teilen Sie mit Bumper die Kosten in zinsfreie monatliche Raten auf. 

Übersetzt von Thomas

Thomas Voss ist seit 2018 als selbstständiger Fachübersetzer tätig.

 

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